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Warum ich meine Kryptowährungen verkauft habe (aber bald wieder kaufen werde)

In den letzten Wochen und Monaten habe ich den Großteil meiner Kryptowährungen verkauft.

Warum ich das getan habe und welche Gedanken ich dabei habe, erfährst du in diesem Artikel.


Wichtiger Hinweis: Die Inhalte in diesem Artikel stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder zur Zeichnung von Kryptowährungen oder sonstiger digitaler Wertgegenstände dar, sondern geben lediglich die Meinung des Autors wieder. Informiere dich immer eigenständig und hole bei Bedarf fachliche Unterstützung zu rechtlichen und steuerrechtlichen Fragestellungen ein. Investiere nie mehr, als du bereit bist zu verlieren. Die vollständigen rechtlichen Hinweise findest du im Impressum (Link).


Ich verkaufe nie alle Kryptowährungen

Gleich zu Beginn: Nein, ich habe nicht alle Kryptowährungen verkauft. Als langfristig orientierter Anleger glaube ich weiterhin fest an die technologischen Fähigkeiten von Blockchains, Smart Contracts und eben auch Kryptowährungen. Und an ihr weiteres wirtschaftliches Potenzial.

Trotzdem habe ich über die vergangenen Wochen und Monate einen Großteil meiner bisherigen Bestände an Kryptowährungen verkauft.

Wie kam es dazu?

Auslöser für meine Verkaufsentscheidung waren vor allem meine bisherigen Erfahrungen mit dem Thema „Mit Kryptowährungen Geld verdienen“. Damals im Jahr 2017 ereignete sich eine wahnsinnige Kursrally, bei der sich der Preis mancher Kryptowährungen innerhalb eines Jahres verhundertfachte. Zu diesem Zeitpunkt war ich zwar alles andere als neu im Bereich der Geldanlage. Doch eine blasenhafte Kursübertreibung von Kryptowährungen hatte ich zuvor noch nie miterlebt. So war ich mir zwar bewusst, dass es sich – zumindest kurzfristig – um eine Preisblase handelte. Allerdings legte ich mir keine passende Strategie für den Ausstieg zurecht. Auch wusste ich damals noch nicht, wie ich mich auf einen nahenden Krypto Crash vorbereiten konnte.

Buchgewinne bleiben ohne Verkauf Buchgewinne

Als Konsequenz verpufften meine Buchgewinne kurze Zeit später wieder: Als sich der Markt beruhigt hatte, hatte sich mein investierter Betrag immerhin verdoppelt. Die zwischenzeitlichen, traumhaften Renditen gingen aber an mir vorbei.

Krypto heute und im Jahr 2017

Seit dem Jahr 2017 hat sich viel in der Welt der Kryptowährungen getan. Viele Kryptowährungen sind hinzugekommen und einige wieder verschwunden. Die Technologie vieler Blockchains wurde weiterentwickelt und viele Unternehmen experimentieren mit ihr in unterschiedlichsten Anwendungsfällen. Außerdem sind Kryptowährungen in den Blick der sogenannten institutionellen Anleger*innen geraten. Das können zum Beispiel Banken oder Hedge Fonds sein, die für ihre Kunden Kryptowährungen im großen Stil kaufen und verwahren. Auch weltweite Aufsichtsbehörden und Regierungen kommen nicht mehr daran vorbei, sich mit diesen Themen zu befassen. Mal technologisch offen und innovativ, mal kritisch und restriktiv.

Mittlerweile wird oft davon gesprochen, dass Kryptowährungen bereits den Mainstream, also die breite Masse der Bevölkerung erreicht hätten. Aus meiner Sicht ist das allerdings stark von der jeweiligen Definition abhängig. Sind Kryptowährungen schon im Mainstream, wenn sie in den Nachrichten auftauchen oder du sie über ein börsengehandeltes Produkt kaufen kannst? Oder sind sie erst dann Mainstream, wenn

Als Konsequenz stehen die Kurse der wichtigsten Kryptowährungen heute deutlich höher, als sie es noch vor fünf Jahren taten.

Wiederholt sich die Geschichte?

Durch all diese Punkte unterscheidet sich die heutige Situation von der des Jahres 2017. Trotzdem gibt es auch heute Muster in den Kursverläufen einzelner Kryptowährungen, die sich zu wiederholen scheinen. Und ebenso verhält sich die öffentliche Stimmungslage, die sich momentan euphorisch mit dem Krypto Markt beschäftigt. Nur, um ihm zukünftig wieder den Rücken zu kehren? Beispielsweise stieg der Preis der Kryptowährung Ether in gut eineinhalb Jahren zwischen März 2020 und Dezember 2021 um den Faktor 50. Der Anstieg zeigt dabei eine Charakteristik, die oft auch als „parabolisch“ bezeichnet wird. Dabei steigt der Preis nicht nur besonders stark. Der preislicher Anstieg beschleunigt sich sogar zusätzlich während der Kursrally, sodass die Preise förmlich explodieren. Paradoxerweise wurde diese Kursrally häufig mit technologischen Weiterentwicklungen der einzelnen Krypto Protokolle begründet, die in Wahrheit schon seit 2018 und davor bekannt waren. Und die sich auch damals bereits in der Erarbeitung befanden.

Kunst NFTs befeuern den Krypto Markt, aber wie lang noch?

Dazu kam, dass der Hype im Jahr 2017 durch die sogenannten „Initial Coin Offerings“ (ICOs) befeuert wurde. Dabei wurden neue Kryptowährungen an Anleger*innen herausgegeben, ähnlich wie die erstmalige Ausgabe von Aktien bei einem Börsengang (englisch: „Initial Public Offering“, IPO). Diese moderne Form des Goldrausches sorgte für eine zusätzliche Nachfrage nach der Kryptowährung Ether. Denn in den meisten Fällen benötigt wurde sie benötigt, um diese neuen Kryptowährungen überhaupt erst kaufen zu können.

Heute findet mit dem Hype um die sogenannten „Non-Fungible Tokens“ (NFTs) etwas ähnliches statt: Denn die meisten NFTs werden nun einmal nicht über Euros und US Dollar bezahlt. Sondern über Kryptowährungen, was wiederum die Nachfrage erhöht. Ironischerweise übersehen die meisten Käufer*innen die wahre technisch-revolutionäre Bedeutung dieser Tokens und kaufen stattdessen lieber wertlose nutzlose Affenbildchen auf der Blockchain. Flacht der initiale Hype um NFTs ab, dürfte sich auch das große Interesse um Kryptowährungen kurz- bis mittelfristig wieder ein wenig legen. Langfristig dürfte das generelle Interesse an Kryptowährungen aber unvermindert steigen.

Die Stimmung ist gut. Zeit zu verkaufen?

Ein weiterer Indikator ist für mich die allgemeine Stimmungslage, die in den letzten Wochen und Monaten zu positiv, beinahe schon ekstatisch war. So bewegt sich der Bison Krypto Radar momentan beinahe ausnahmslos im positiven Bereich. Dieser Radar ermittelt die Stimmungslage des Marktes durch die Auswertung von Twitter Kommentaren.

Gefährlich für die eigene Geldanlage können auch die zahlreichen „HODL“-Memes sein, die in den sozialen Netzwerken kursieren. Bei diesem Manipulationsversuch werden Verkäufer*innen von Kryptowährungen als schwach beschrieben, da der Preis von Kryptowährungen vermeintlich nur steigen könne. Ein ähnliches Muster konnte ich auch Anfang 2018 beobachten, als die Kurse der einzelnen Kryptowährungen zu fallen beginnen. Jeder Kursrutsch wurde pauschal als „Dip“, also als kurzzeitige Kurskorrektur gefeiert, die unbedingt gekauft werden solle.

So true! #cryptomemes pic.twitter.com/VB2OGx9ilp

— Crypto memes (@cryptomemes24) January 29, 2022
Beispielhaftes Krypto Meme, das zum Halten in schwachen Marktphasen animieren soll

Korrektur oder Crash am Krypto Markt?

Während ich das hier schreibe, ist beispielsweise der Ether Preis seit seinem Rekordhoch Anfang Dezember 2021 um über 40% von ca. 4229 € auf heute 2475 € gefallen. Ob dieser Kursrutsch also nur eine kurze Korrektur war oder eine längere Phase niedrigerer Kurse einläutet, bleibt abzuwarten. So oder so: Gute Investmententscheidungen lassen sich nicht immer nur an ihrem Ergebnis festmachen. Eine Entscheidung ist dann gut, wenn du zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung alle verfügbaren Informationen in Beziehung setzt. Und daraus eine kluge, für dich bestmögliche Handlung ableitest.

Rebalancing des Krypto Portfolios: Zurück zum Plan

So auch in meinem Fall: Durch die stark gestiegenen Preise von Kryptowährungen haben sich meine ursprünglich gesetzten Portfoliobestandteile automatisch verschoben. Betrug der Anteil von Kryptowährungen an meinem Gesamtportfolio beispielsweise anfänglich 10%, wurden daraus im aktuellen Bullenmarkt schnell 30%, 40% oder 50%. Der Verkauf war also auch einem schlichten „Rebalancing“ geschuldet.

Oder in anderen Worten: Steigt eine deiner Anlageklassen so stark, dass sie einen zu großen Anteil an deinem Portfolio einnimmt, kann ein Verkauf Sinn machen. Auf diese Weise gleichst du dein Portfolio wieder an deine ursprüngliche Strategie und Planung an.

Im besten Fall entsteht daraus eine Win-Win Situation, die für dich in jedem Fall günstig ausgeht. Sollten die Kryptowährungen in dieser Hypephase doch nochmals um ein Vielfaches ansteigen, bist du mit einem kleineren Anteil an Kryptowährungen weiterhin dabei. Weiten sich die Rücksetzer zu einer ausgewachsenen Schwächephase aus, kannst du mit dem Geld aus deinen Gewinnmitnahmen weiter zukaufen. Diese strategische Aufstellung ist dabei nicht nur finanziell sinnvoll. Ob die Kurse in Zukunft hoch oder runtergehen, ist in diesem Fall egal und führt zur stressfreien Geldanlage.

The past 24 hours have been great #cryptomemes pic.twitter.com/eN6q5FkBW3

— Crypto memes (@cryptomemes24) January 29, 2022

Wann ich wieder kaufe

Die Theorie ist einfach: Bei niedrigen Kursen kaufen, bei hohen wieder verkaufen. Doch da dieses sogenannte „Market Timing“ nur in den wenigstens Fällen nachhaltig funktioniert, orientiere ich mich an den längerfristigen Trends. Sollte sich die Kurskorrektur zu einem mit dem Jahr 2018 vergleichbaren Kursrückgang ausweiten, könnte beispielsweise der Ether Preis auf 400 bis 800 € fallen. Ob es dazu kommt, ist gerade angesichts der mittlerweile vielen aktiven institutionellen Investor*innen unklar. Ihr Appetit auf Krypto Investments steigt zunehmend und führt zu einer größeren Grundnachfrage.

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass die HODLer*innen auch in diesem Zyklus noch recht behalten. Vervielfachen sich die Preise nochmals vom heutigen Niveau, bleibe ich mit einem kleinen Teil meines Portfolios weiter investiert. Beruhigt sich der Markt oder werden Kryptowährungen gar in der Öffentlichkeit für einige Zeit wieder uninteressant, kommt der Punkt zum Einstieg. Wenn es soweit ist, berichte ich natürlich davon auf kryptofelix.de. Es lohnt sich also ein Lesezeichen zu setzen.

Fazit

Ob die aktuellen Kursrückgänge im Krypto Markt nur kurzfristige Rücksetzer waren oder ob sich daraus eine längerfristige Schwächephase entwickelt, bleibt – ohne Glaskugel – unklar. Die stark gestiegenen Kurse der vergangenen Monate können aber gut für Gewinnmitnahmen genutzt werden, um

  • dein Portfolio anzugleichen oder
  • um Geld für einen möglicherweise stärkeren Kursrückgang vorzuhalten.

Geht der Bullenmarkt weiter? Oder ist die momentane Phase der starken Preissteigerungen vorbei und wir werden wieder deutlich tiefere Kurse sehen? Schreib mir doch gerne deine Meinung als Kommentar unter diesen Artikel, ich würde mich freuen! Wenn du meinen Blog unterstützen möchtest, dann teile diesen Artikel sehr gerne auch mit deinem Netzwerk oder verlinke ihn. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal!

Dein Felix.


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