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Krypto Crash: Wie du dich vorbereiten kannst

Ein heftiger Krypto Crash kann katastrophale Auswirkungen auf dein Krypto Portfolio haben. Kursverluste von 90% und mehr sind keine Seltenheit und traten in der Vergangenheit immer wieder bei unterschiedlichen Kryptowährungen auf.

Aus diesem Grund solltest du dich schon in guten Zeiten vorbereiten, um im Ernstfall einen kühlen Kopf zu bewahren und deine Verluste zu minimieren.

In diesem Artikel zeige ich dir daher Methoden, die dir angesichts eines nahenden Crashs helfen können.

Legen wir los!


Wichtiger Hinweis: Die Inhalte in diesem Artikel stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder zur Zeichnung von Kryptowährungen oder sonstiger digitaler Wertgegenstände dar, sondern geben lediglich die Meinung des Autors wieder. Informiere dich immer eigenständig und hole bei Bedarf fachliche Unterstützung zu rechtlichen und steuerrechtlichen Fragestellungen ein. Investiere nie mehr, als du bereit bist zu verlieren. Die vollständigen rechtlichen Hinweise findest du im Impressum (Link).


Keine Panik vor dem Crash

Die gute Nachricht zuerst: Ein Crash ist in den meisten Anlageformen keine Seltenheit. Crashs treten immer wieder auf. Auch wenn sich ein Crash meistens alles andere als schön anfühlt, kann er manchmal als besonders starke Form der Marktkorrektur funktionieren. Ähnlich wie ein reinigendes Gewitter, das Platz für die nächsten Sonnenstrahlen macht.

Besonders gerne treten Crashs nach Phasen starker Preisübertreibungen und überschäumender Euphorie auf. Ein Krypto Crash kann daher zu hohe Preise wieder auf ein normales Niveau absenken und sogar als Chance verstanden werden. Denn: Fallen die Preise stark, betrifft das oftmals den ganzen Krypto Markt. Und zwar sowohl die wertlosen, aber auch die qualitativ hochwertigen Projekte. Auf diese Weise können sich günstige Einstiegsmöglichkeiten für Kryptowährungen ergeben, auf die du vielleicht schon länger ein Auge geworfen hattest, die aber zuvor zu teuer erschienen.

Dein Mindset vor, während und nach dem Krypto Crash

Die Vorbereitung auf einen anstehenden Crash beginnt damit, dir zunächst Klarheit über deine eigenen Emotionen zu verschaffen. Gerade neue Anleger*innen verhalten sich häufig zyklisch zum Markt. Das bedeutet, dass sie sich in starken Marktphasen selbstsicher zurücklehnen. In schwachen Marktphasen verfallen sie wiederum häufig in Panik und handeln unüberlegt.

Der „Emotionszyklus von Investor*innen“, den es in unterschiedlichen Ausprägungen gibt, zeigt eine schöne Übersicht über typische Emotionen in den einzelnen Marktphasen:

Cycle of #investor emotions. Our emotions can affect the decisions we make.#investment pic.twitter.com/PEswq5qtUV

— Fidelity Canada (@fidelitycanada) March 13, 2018

Die wesentliche Aussage ist dabei, dass es mehr Sinn macht, sich antizyklisch zu verhalten. Also zu kaufen, wenn die allgemeine Stimmungslage schlecht ist und die Preise niedrig sind. Und zu verkaufen, wenn die allgemeine Stimmungslage wieder gut ist und die Preise hoch sind.

Frei nach dem US-amerikanischen Investor Warren Buffett, der in etwa einmal – wenn auch nicht über Kryptowährungen – sagte:

Be fearful when others are greedy, and greedy when others are fearful.

– Warren Buffett

Zu Deutsch: Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und gierig, wenn andere ängstlich sind.

Den genauen Zeitpunkt für diese Einschätzung zu finden ist natürlich eine ganz eigene Fragestellung. Trotzdem kann es helfen zu überlegen, in welcher Phase sich der Markt momentan befindet.

Methoden, um dein Portfolio wetterfest zu machen

Aber welche Methoden können dir praktisch dabei helfen, dich auf einen Krypto Crash vorzubereiten? Darauf gehe ich im Folgenden ein, wobei einige der Methoden eher generell sind, andere aber speziell für den Krypto Markt gelten.

Diversifizieren

Dieser Tipp gilt dauerhaft und taucht daher immer und immer wieder auf meinem Blog, aber auch in anderen Ratgebern auf. „Diversifizieren“ bedeutet, dein Risiko zu streuen. Das geschieht, indem du verschiedene Anlageklassen und unterschiedliche Anlagewerte innerhalb dieser Klassen kaufst. So sollte die Klasse der hochgradig schwankenden Kryptowährungen nur einen sehr kleinen Teil deines Portfolios ausmachen – neben anderen Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktien, Immobilien, Gold, aber möglicherweise auch Anleihen oder Bargeld, je nach Vorliebe.

In Bezug auf deine Kryptowährungen kann es daher Sinn machen, gleichzeitig unterschiedliche zu besitzen. Fällt der Krypto Markt, fallen zwar oftmals alle Kryptowährungen. Manchmal kann es aber vorkommen, dass sich einzelne Kryptowährungen besser schlagen als andere. Vor allem, wenn du Kryptowährungen kaufst, mit denen du nicht sehr gut vertraut bist, kann diese Form der Risikostreuung helfen, dein Ergebnis im Durchschnitt zu verbessern – oder im Falle eines Crashs deine Verluste zu reduzieren.

Qualität kaufen

Auch dieser Tipp ist an sich nicht neu und gilt über alle Anlageklassen hinweg. Gerade im Bereich der Kryptowährungen ist er allerdings deutlich schwerer umzusetzen, als in den anderen Anlageklassen.

Warum? Kryptowährungen sind in weiten Teilen immer noch unreguliert, sodass du dich bei der Auswahl deiner Kryptowährungen nicht auf eine Börsenaufsicht oder einen Wertpapierprospekt verlassen kannst. Auch sind nicht alle Informationen, die du im Internet findest, immer seriös und inhaltlich richtig. Einige Berichterstattungen können außerdem auch interessengeleitet sein.

Abhilfe schafft daher nur deine eigene Recherche. So solltest du vor dem Kauf eines bestimmten Krypto Projektes auf der offiziellen Website zumindest folgendes in Erfahrung bringen:

  • Wie setzt sich das Entwicklungsteam des Projektes zusammen?
  • Seit wann existiert das Projekt?
  • Was ist das praktische Problem, das dieses Krypto Projekt löst?
  • Was ist die maximale Menge („Max Supply“) der ausgegebenen Coins?
  • Wie setzt sich die Eigentümerstruktur zusammen?

Marktkapitalisierung berücksichtigen

Daneben kannst du dich beispielsweise an der Marktkapitalisierung einzelner Kryptowährungen orientieren. Die Marktkapitalisierung ist dabei der momentane Gesamtwert des jeweiligen Kryptowährungsprojekts. Eine aktuelle Übersicht über die Marktkapitalisierung von Kryptowährungen findest du beispielsweise hier. Vor allem in Phasen großer Euphorie schaffen es allerdings auch regelmäßig Kryptowährungen ohne wirklichen Nutzen auf die vorderen Plätze der Marktkapitalisierung. Daher solltest du deine Kaufentscheidung nicht allein davon abhängig machen, sondern eine solche Liste nur zur Orientierung verwenden.

Möchtest du noch einen Schritt weitergehen und hast das nötige technische Interesse und die Zeit, kannst du dich oftmals auch direkt mit den Entwickler*innen von neuen Krypto Projekten auf Discord unterhalten. Discord ist eine kostenlose Kommunikationssoftware, in der Entwicklungsteams öffentliche Kanäle einrichten, über die du direkt mit dem Team schreiben und Fragen stellen kannst. Bessere und schnellere Informationen zu erhalten ist praktisch nicht möglich.

Falls dich dieser zeitliche Aufwand abschreckt, kannst du natürlich auch immer auf kryptofelix.de vorbeischauen. Hier teile ich regelmäßig Tipps und einfache Erklärungen zu unterschiedlichen Krypto Projekten.

Eigene Anlagestrategie kennen

Um abzuschätzen, wie du dich während eines Crash verhalten solltest, solltest du dir über deine eigene Anlagestrategie klar werden.

War der Kauf der Kryptowährungen für dich von Anfang an nur eine kurzfristige Spekulation in Erwartung auf höhere Preise? Dann kann es Sinn machen, deine Bestände zeitnah zu verkaufen. Mit etwas Glück verlässt du das Spielfeld noch mit einem Gewinn. Aber auch der Verkauf mit einem kleinen Verlust kann dich vor katastrophalen Kursverlusten bewahren, wenn du davon ausgehst, dass die Preise noch deutlich stärker einbrechen werden. Denke daran: Um einen Kursverlust von 50% wieder gutzumachen, muss die jeweilige Anlage um 100% steigen. Um einen Kursverlust von 90% auszugleichen, müsste sich deine Anlage nach dem Crash sogar verzehnfachen!

War der Kauf der Kryptowährungen für dich hingegen eine bewusste und längerfristige Beimischung für dein Portfolio? Dann kann es Sinn machen, den Crash auszusitzen und deine Kryptowährungen nicht zu verkaufen. Das ist unter anderem dann der Fall, wenn es sich um Kryptowährungen von erfolgsversprechenden Projekten handelt, an deren langfristigen Erfolg du glaubst. Außerdem fällt es dir leichter einen Crash auszusitzen, wenn die Position nur einen kleinen Teil ausmacht an deinem Portfolio ausmacht und dir mögliche Verluste finanziell weniger weh tun.

Risikotoleranz kennen

Dieser Punkt ist eng verwandt mit dem vorherigen Tipp. Wenn du dir deine Anlagestrategie klar machst, solltest du dir auch überlegen, welchen prozentualen Verlust du finanziell verkraften kannst. Idealerweise handelt es sich bei deinen Kryptowährungen ohnehin nur um eine sehr kleine, spekulative Beimischung zu deinem Gesamtportfolio. Auf diese Weise könntest du sogar einen Totalverlust der jeweiligen Kryptowährung verkraften.

Investierst du Summen in Kryptowährungen, die jedoch einen großen Anteil an deinem Portfolio einnehmen? Summen, die du eigentlich zur Deckung deiner laufenden Ausgaben oder sogar für deine Altersvorsorge einplanst? (Hiervon würde ich explizit abraten!) Dann solltest du dir schon vor einem Crash überlegen, welchen prozentualen Kursverlust du maximal verkraften kannst: 10%, 30%, 50%, 80%? Auf diese Weise kannst du dir ein unteres Limit setzen, ab dem du deine Bestände in jedem Fall verkaufst. Liegen deine Kryptowährungen auf einer Handelsplattform wie zum Beispiel Coinbase, kannst du dieses Limit manchmal auch im System hinterlegen, sodass deine Kryptowährungen bei diesem unteren Limit automatisch von der Plattform verkauft werden.

Aber: Krypto Crashs sind Extremsituationen, in denen vieles anders ist als an normalen Handelstagen. Die Vorstellung „Naja, wenn der Crash kommt, verkaufe ich einfach rechtzeitig“ funktioniert meistens nicht. Zum einen war es bisher leider die Normalität, dass Handelsplattformen bei einem großen Crash entweder den Handel der jeweiligen Kryptowährungen für ein oder zwei Tage aussetzen oder durch einen Ansturm der User*innen technisch selbst nicht mehr erreichbar sind. Beides würde dazu führen, dass du in einem solchen Crash nicht mehr dazu kommst, deine Bestände zu verkaufen. Ein anderer Grund ist der, dass ein Krypto Crash oftmals eben nicht langsam und über mehrere Tage verteilt stattfindet. Ein Einbruch um 20% kann leicht innerhalb weniger Minuten stattfinden. Folgt darauf der nächste Einbruch um 20%, liegen die Preise schnell unterhalb deiner unteren Schmerzgrenze.

Stablecoins halten, um handlungsfähig zu bleiben

In einem Krypto Crash kommen sogenannten Stablecoins eine besondere Rolle zu. Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Wert sich am Wert einer staatlichen Währung, wie beispielsweise dem US Dollar orientiert. Der Wert dieser Stablecoins schwankt üblicherweise nur sehr leicht und entspricht im Beispiel des „US Dollar Coins“ (USDC) nahezu konstant einem US Dollar. Da Stablecoins ihre eigenen Vor- und Nachteile haben, sind sie nicht identisch zu Bargeld. Sie können aber durchaus als eine Art Gegenstück zu herkömmlichem Bargeld auf der Blockchain verstanden werden.

Genau wie Bargeld verlieren Stablecoins im Rahmen einer Inflation üblicherweise kontinuierlich an wert – mal etwas weniger und mal etwas stärker. Fällt der Krypto Markt innerhalb eines Crashs sehr stark, geht man jedoch davon aus, dass Stablecoins nur kaum im Wert verlieren. Daher kann es Sinn machen, einen Teil seines Kryptoportfolios in Stablecoins aufzubewahren, um im Fall es Crashs liquide („flüssig“) zu sein und bei günstigen Preisen nachkaufen zu können.

Je mehr Stablecoins du in deinem Portfolio hältst, desto flexibler bist du also im Fall eines Crashs. Desto größer ist aber auch der unproduktive Anteil deines Vermögens, der – je nach Inflation – sogar kontinuierlich an Wert verliert. Diese Abwägung solltest du also bereits vor einem Krypto Crash bedenken und dein Portfolio dementsprechend ausrichten.

Unabhängig von Handelsplattformen sein

Wie weiter oben schon angesprochen, kommt in Crashphasen häufig hinzu, dass selbst große und etablierte Handelsplattformen zeitweise nicht erreichbar sind. Entweder, weil sie den Handel für einige Zeit selbst aussetzen, in der Hoffnung, beruhigend auf den Markt zu wirken. Oder, weil ihre Server und IT Systeme überlastet sind, wenn gleichzeitig alle Nutzer*innen ihre Kryptowährungen verkaufen wollen. Bewahrst du deine Kryptowährungen auf einer Handelsplattform auf, bleibt dir in diesem Fall keine andere Möglichkeit, als abzuwarten bis du wieder Zugriff auf deine Anlagen erhältst.

Verwaltest du deine Kryptowährungen hingegen selbst und bewahrst sie unabhängig von einer Handelsplattform auf, hast du zusätzlich die Möglichkeit, eine sogenannte „Decentralized Exchange“ (DEX) zu nutzen. Dabei handelt es sich um eine dezentrale Handelsplattform, die auf Basis von Smart Contracts arbeitet. Für den Austausch von auf der Ethereum Blockchain basierenden Kryptowährungen ist die wahrscheinlich bekannteste DEX eine Plattform namens „Uniswap“. Über die zugehörige App kannst du Ether und sogenannte ERC20 Tokens ineinander tauschen. Während eines Crashs kann es natürlich passieren, dass andere Personen bestimmte Tokens nicht mehr tauschen möchten und die Fähigkeit zum Handeln der Kryptowährungen auch hier eingeschränkt ist. In jedem Fall kann es Sinn machen, sich schon mit dieser alternativen Handelsplattform zu beschäftigen, bevor es wirklich zu einem Crash kommt.

Nicht beeinflussen lassen

Die heutigen Krypto Märkte sind noch immer in weiten Teilen unreguliert und damit anfällig für Manipulationen. Vor allem in sozialen Medien und in Chatrooms gibt es leider eine Vielzahl von sogenannten „Pump & Dump“ Gruppen. Dabei versuchen Personen durch gemeinsam gesteuerte Kauf- und Verkaufsaktionen oder durch das Streuen von Fehlinformationen die Marktpreise für bestimmte Kryptowährungen zu beeinflussen.

Gerade in einer Crashphase könnte es sein, dass diese Manipulationsversuche zunehmen und Zweifel an der eigenen Anlagestrategie aufkommen. Vielleicht fragst du dich in dieser Situation: „Die Preise fallen stark – war meine ursprüngliche Anlageentscheidung wirklich klug?“.

Leider ist diese emotionsgetriebene Herangehensweise oft nicht zielführend. Stattdessen solltest du dich an deine eigene Anlagestrategie zurückerinnern. Im Idealfall besteht dein Kryptoportfolio aus hochqualitativen Kryptowährungen mit starken Entwicklungsteams und realen Anwendungsfällen, du kennst deine eigene Risikotoleranz und hast deine Anlagen für eine gute Diversifikation über verschiedene Projekte gestreut. Auch wenn es schwerfällt: Verlasse dich in einer Crashsituation am besten auf dein eigenes Urteilsvermögen.

Fazit

Die Vorbereitung auf einen Krypto Crash findet lange vor dem eigentlich Crash statt und beginnt bereits mit der Recherche, der Planung und der Zusammenstellung deines Krypto Portfolios. Unabhängig von den genauen Kryptowährungen für die du dich entscheidest, sollte dein Portfolio diversifiziert (also breit gestreut) sein und aus gut recherchierten, hochqualitativen Projekte bestehen. Spiele bereits in einer ruhigen Marktphase gedanklich durch, welche prozentualen Kursrückgänge du verkraften kannst und was deine untere Schmerzgrenze für einen möglichen Verkauf ist.


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