Du möchtest den Begriff NFT verstehen? Du hast vom Hype um NFTs gehört und fragst dich, ob NFTs auch in Zukunft noch Potenzial haben? Herzlich Willkommen auf kryptofelix.de!
In diesem Beitrag erfährst du
- was der Begriff NFT bedeutet,
- wie NFTs funktionieren,
- woher NFTs kommen,
- wofür NFTs verwendet werden und
- welches Potenzial NFTs neben dem Hype haben.
Bereit? Los geht’s!
Wichtiger Hinweis: Die Inhalte in diesem Artikel stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder zur Zeichnung von Kryptowährungen oder sonstiger digitaler Wertgegenstände dar, sondern geben lediglich die Meinung des Autors wieder. Informiere dich immer eigenständig und hole bei Bedarf fachliche Unterstützung zu rechtlichen und steuerrechtlichen Fragestellungen ein. Investiere nie mehr, als du bereit bist zu verlieren. Die vollständigen rechtlichen Hinweise findest du im Impressum (Link).
Inhalt
Der Begriff „NFT“
Die englische Abkürzung „NFT“ steht für Non-fungible token. Das bedeutet frei übersetzt so viel wie Nicht-ersetzbarer Token. Um diesen sperrigen Begriff zu verstehen, schauen wir uns zum Vergleich eine normale Kryptowährung an.
Stell dir vor, du hast zwei Bitcoins in deinem Wallet. Stell dir weiterhin vor, du möchtest nun einen ganz speziellen der beiden Bitcoins an eine andere Person versenden. Zum Beispiel den Bitcoin, den du als zweites gekauft hattest. Geht das?
Nein.
Der Grund dafür ist, dass die Blockchain beide Bitcoins als gleichwertig betrachtet. Zwar speichert die Blockchain die Information, wann du welchen Bitcoin gekauft und auf dein Wallet übertragen hast. Sobald beide Bitcoins in deinem Wallet liegen, macht die Blockchain zwischen den beiden Bitcoins aber keinen Unterschied mehr. Auf der Blockchain ist lediglich vermerkt, dass du insgesamt zwei Bitcoins hast. Beim Versenden eines Bitcoins kannst du also tatsächlich nur einen, aber nicht den einen Bitcoin versenden. Auch wenn der Begriff eher selten vorkommt, könnte man eine normale Kryptowährung daher als Fungible Token bezeichnen. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei einem NFT um einen nicht-ersetzbaren Token.
Bleiben wir beim gleichen Beispiel: Wenn du in deinem Wallet zwei NFTs hast, sind beide vollständig voneinander unabhängig. Möchtest du nun einen der beiden Tokens an eine andere Person senden, ist das kein Problem. Jeder der beiden NFTs ist einzigartig.
Technische Funktionsweise eines NFT
Die Mehrheit der momentan existierenden NFTs basiert auf der Ethereum Blockchain. Ein Grund dafür ist, dass auf dieser Blockchain sogenannte „Standards“ existieren, nach denen ein NFT angelegt werden kann. Zwei dieser Standards, die man für das Erstellen eines NFTs verwendet, heißen
Diese Standards definieren beispielsweise, wie ein NFT aufgebaut ist und über welche technische Schnittstelle er versendet oder gehandelt werden kann. Das ist deshalb so praktisch, weil diese Standardisierung einen offenen und weltweiten Handel der NFTs ermöglicht.
In der Handhabung verhalten sich NFTs ähnlich wie Kryptowährungen. Du kannst sie in einem Wallet aufbewahren und an andere Personen senden. Da es sich bei NFTs allerdings um Einzelstücke handelt, werden sie für andere Anwendungsfälle verwendet als Kryptowährungen. Als Abgrenzung zu den Kryptowährungen wird der Begriff „NFT“ auch manchmal als Non-financial Token interpretiert.
Eine kurze Geschichte der NFTs
Bereits im Jahr 2013 wurde am Vorgänger der heutigen NFTs, den sogenannten „Colored Coins“ gearbeitet. Diese Colored Coins sollten dabei als digitale Verbriefungen funktionieren.
Zusatzinfo: Der Begriff „Verbriefung“ ist aus dem konventionellen Bankwesen bekannt. Dabei wird das Recht an einem Vermögenswert über ein Dokument abgebildet. Beispielsweise kann eine verbriefte Immobilie gestückelt und gehandelt werden, ohne dass die Immobilie selbst den Platz wechselt. Lediglich das Recht auf diese Immobilie wechselt in Form eines Dokumentes den/die Eigentümer*in.
Dieser Ansatz basierte auf der Bitcoin Blockchain, setzte sich allerdings nicht durch. Später lösten die auf der Ethereum Blockchain basierenden NFTs diesen Ansatz ab.
CryptoPunks
Eines der ersten NFT Projekte auf der Ethereum Blockchain waren die sogenannten „CryptoPunks“ aus dem Jahr 2017. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von insgesamt 10.000 pixeligen Bildern, die jeweils als ERC-721 Token auf der Ethereum Blockchain gespeichert sind.
Die CryptoPunk NFTs wurden ursprünglich kostenlos ausgegeben. Wenige Jahre später erreichen sie den Status von Kunst(werken). Und damit teilweise astronomische Verkaufspreise. So versteigerte das bekannte englische Auktionshaus Christie’s beispielsweise im Mai 2021 ein Paket von 9 CryptoPunks für einen Preis von 16.962.500 US Dollar. Der bisher teuerste Verkauf eines einzelnen CryptoPunks war laut den Machern des Projektes der Punk mit der Nummer 7804. Dieser Punk wechselte im März 2021 für umgerechnet 7,57 Mio. US Dollar den/die Besitzer*in.
CryptoKitties
Ein anderes NFT Projekt, das auch im Jahr 2017 startete und zu großem Hype führte, sind die sogenannten „CryptoKitties“. Bei diesem Projekt können Spieler*innen NFTs kaufen, die kleine, digitale Katzen abbilden. Im Vergleich zu den CryptoPunks enthält der jeweilige NFT dabei nicht nur das Bild der Katze. Stattdessen enthält jeder Token zusätzlich auch Informationen, die spielerisch die „Gene“ der jeweiligen Katze beschreiben. Der/die Spieler*in kann daher nicht nur CryptoKitties sammeln, sondern sie auch mit anderen CryptoKitties kreuzen und auf diese Weise neue CryptoKitties züchten. Die Eigenschaften des neuen CryptoKitties richtet sich dabei nach den Eigenschaften der Eltern und einem Zufallselement.
Da es sich bei den CryptoKitties auch um ERC-721 Tokens handelt, können Spieler*innen sie wie alle anderen NFTs tauschen, handeln und verkaufen. Auf diese Weise entstand mit CryptoKitties das erste Spiel auf der Ethereum Blockchain. Allein auf der NFT Handelsplattform opensea.io wurden bis September 2021 CryptoKitties im Wert von über 69.000 Ether gehandelt. Das entsprach einem Handelsvolumen von über 200 Mio. Euro. Das Spiel war so nachgefragt, dass es zeitweise die Ethereum Blockchain überlastete, die damals noch mit größeren Skalierungsproblemen kämpfte.
Tokenisierung: Gegenwart und Zukunft der NFTs
Bisher produzieren Projekte wie CryptoPunks, CryptoKitties und Co kaum einen realen Nutzen. Trotzdem ist ihre technologische Bedeutung mindestens genauso revolutionär wie oftmals noch unverstanden. Diese Projekte sind funktionierende Technologiedemonstrationen für eine vollkommen neue Art, wie wir in Zukunft Vermögenswerte aufbewahren, tauschen und handeln werden. Ein gängiger Begriff für diese Art, digitale aber auch reale Wertgegenstände über einen NFT auf der Blockchain abzubilden, nennt man „Tokenisierung“.
Aber welche realen Anwendungsfälle können Tokenisierungen mit Hilfe von NFTs haben?
Anwendungsfälle von NFTs
Lass uns daher im Folgenden einen Blick auf einige der möglichen Anwendungsfälle werfen. Diese Anwendungsfälle sind dabei entweder grundsätzlich möglich, befinden sich in der Entwicklung, oder sind teilweise sogar bereits heute einsetzbar.
Gaming und E-Sports NFTs
Gaming und E-Sports sind ein Megatrend. Belief sich der weltweite Umsatz im Jahr 2020 noch auf 947 Mio. US Dollar, wird der Umsatz für das Jahr 2024 auf 1,6 Mrd. US Dollar geschätzt. Das haben auch etablierte Hersteller von Computerspielen verstanden.
Früher sammelte man in Computerspielen digitale Spielgegenstände zum Spaß. So konntest du beispielsweise in einem Rollenspiel ein digitales Schwert oder eine besondere Bemalung deiner Ausrüstung sammeln. Diese Gegenstände verbesserten dann zum Beispiel die Fähigkeiten deines Spielcharakters oder deinen sozialen Status innerhalb des Spiels.
Seit Längerem ermöglichen die Spielehersteller*innen auch den Handel dieser digitalen Spielgegenstände (die sogenannten „in-game Items„) auf ihren eigenen Handelsplattformen. Einer der bekanntesten Marktplätze ist beispielsweise der Online Marktplatz der Plattform „Steam“, auf dem du virtuelle Spielgegenstände des bekannten Spiels „Counter-Strike“ gegen echtes Geld tauschen kannst.
Ein Nachteil ist, dass das jeweilige Unternehmen den Handel normalerweise nur auf seiner eigenen Plattform erlaubt. Ein direkter Handel zwischen den Spieler*innen ist ohne die Plattform meist nicht möglich. Auch kann das Unternehmen die Gebühren und die Rahmenbedingungen jederzeit ändern.
NFTs als In-Game Items
Mittlerweile beginnen Spielehersteller*innen damit, den Handel mit ihren Spielgegenständen nicht mehr als notwendiges Übel anzusehen. Stattdessen bauen sie selbst Spiele auf, die die Spielgegenstände direkt als NFT abbilden. Auf diese Weise ist auf der Blockchain vermerkt, dass dem/der Besitzer*in des jeweiligen NFTs auch der Gegenstand im Spiel gehört. Wenn du also einen solchen NFT besitzt und er beispielsweise auf dem ERC-1155 Standard aufgebaut ist, kannst du ihn auf jeder Plattform handeln, die diesen Standard unterstützt.
Ein Beispiel dafür sind Sammel- und Spielkarten, die auf Opensea gehandelt werden. Zwar eröffnet die Tokenisierung von Spielgegenständen ganz andere Handelsmöglichkeiten als der Handel auf einem herstellereigenen Marktplatz. Trotzdem bist du weiter vom Hersteller-, bzw. Betreiberunternehmen abhängig, denn: Du besitzt mit dem NFT zwar das Anrecht auf den Spielgegenstand. Wird das Spiel aber abgeschaltet und existiert dann nicht mehr, nutzt dir das Anrecht auf den Gegenstand auch nicht mehr viel. Ein auf NFT Sammelkarten basierendes Spiel ist beispielsweise das Projekt „Gods Unchained“.
Einige Spiel- oder Virtual Reality Projekte, die bereits heute NFTs als festen Bestandteil verwenden, sind beispielsweise:
NFT Art
Mit den CryptoPunks wurde die NFT Kunst (engl.: NFT „Art“) als allererster Anwendungsfall für die Tokenisierung gefunden. Der Grund dafür ist klar. Zum einen ist die Erstellung eines Kunst NFTs sehr, sehr einfach. Dafür benötigt man normalerweise nur eine Datei seines Kunstwerkes, die man zusammen mit einigen beschreibenden Informationen auf die Blockchain hochlädt. Dateien, die tokenisiert werden können sind beispielsweise Bilder, Bildsequenzen und Videos, Texte, aber auch Musik und andere Audiodateien. Beispiele für NFT Art, die momentan gehandelt wird, findest du hier.
Diese Kunst NFTs unterscheiden sich stark von herkömmlicher Kunst. Als Vorteil können Kunst NFTs jederzeit global und dezentral auf unterschiedlichen Handesplattformen gehandelt werden und in einem digitalen Wallet aufbewahrt werden. Der wesentliche Nachteil ist, dass mit einem NFT Art Token tatsächlich nur ein rein virtueller Gegenstand erworben wird, der nicht als realer Gegenstand existiert.
Was bestimmt den Wert eines NFT Art Tokens?
Die Frage nach dem Wert eines rein virtuellen Gegenstandes verhält sich wie die Frage nach dem Wert von Kunst allgemein. Bei einem normalen Bild bestimmt sich der Wert darüber, was ein/e Andere*r bereit ist dafür zu bezahlen. Bei besonderen Bildern liegt dieser Preis üblicherweise über den Kosten für die Leinwand, die Farbe und die Arbeitsstunden des Künstlers/der Künstlerin. Meistens bestimmt zum Beispiel auch das Alter und die Geschichte des Kunstwerkes und natürlich die allgemeine Nachfrage seinen Preis.
Wird ein NFT auf einer Handelsplattform angeboten, kann man meistens über einen Rechtsklick die Datei des Kunstwerkes direkt herunterladen. Das ist einer der größten Kritikpunkte, da das Kunstwerk beliebig oft kopiert werden kann. Allerdings ist auf der Blockchain hinterlegt, wer der/die wahre Besitzer*in ist.
Ob dieses Echtheitszertifikat allein ausreicht, um den Preis eines Kunst Tokens zu rechtfertigen und ob sich rein digitale NFT Art neben dem anfänglichen Hype daher als eine wertvolle und bepreisbare Form der Kunst etabliert, wird die Zukunft zeigen.
Zusatzinfo: Grundsätzlich ist ein NFT auch als Anrecht, bzw. Verbriefung auf ein real existierendes Bild denkbar. In diesem Fall könnte beispielsweise eine Kunstgalerie für ein Bild oder einen Teil eines Bildes einen NFT erzeugen. Der/die Besitzer*in des Tokens wäre dann Eigentümer*in und könnte das Bild auch jederzeit bei der Galerie abholen.
Allerdings existieren die heutigen Kunst NFTs heute fast ausschließlich rein digital auf der Blockchain. Diesen NFTs ist kein physisches Kunstwerk hinterlegt, sodass der Token selbst das Kunstwerk darstellt.
NFT Domains
Ein besonders spannender Anwendungsfall für NFTs sind Blockchain Domains. Domains kennst du aus dem alltäglichen Leben. Statt in deinem Browser die IP Adresse 157.240.223.35 einzugeben, kannst du beispielsweise auch die Domain facebook.com eingeben. Sowohl die IP Adresse als auch die Domain sollten dich auf die Seite Facebook bringen. Domains machen IP Adressen besser lesbar.
Ähnlich verhält es sich mit deiner Wallet Adresse. Im Artikel Dein erstes Krypto-Wallet hatte ich ein Krypto-Wallet mit der Adresse 0xf29b3a14aCDCcD0414823ab987eeA73a72cde27f angelegt. Diese Adresse ist lang, schwer zu lesen, noch schwerer zu merken und sehr anfällig für Fehler und damit falsche Überweisungen. Aus diesem Grund existieren seit dem Jahr 2017 Blockchain Domains die bereits heute gut funktionieren. Eine solche Domain kann beispielsweise aus einer langen Wallet Adresse die Adresse meinwallet.eth machen.
Zwei der wichtigsten Domain Services sind
Hierbei ist ENS der Pionier und aus meiner Sicht beste Domain Service. Der Name Ethereum Name Service leitet sich davon ab, dass der Service auf der Ethereum Blockchain aufgebaut ist. Er unterstützt darüber hinaus aber viele verschiedene Blockchains, Kryptowährungen und Domain-Endungen.
Die Bedeutung dieser Domains solltest du nicht unterschätzen. Auch wenn sie heute hauptsächlich die Lesbarkeit von Wallet Adressen verbessern, können sie langfristig eine zentrale Rolle beim Thema Identitätsmanagement im Internet spielen.
NFTs für das Identitätsmanagement
Loggst du dich heute auf einer Website ein, verwendest du dafür wahrscheinlich meistens deine E-Mail Adresse und dein Passwort. Diese Art der Identitätsfeststellung setzte sich durch, weil die meisten Menschen über eine eigene E-Mail Adresse verfügen, auf die nur sie zugreifen können. Allerdings waren E-Mail Adressen ursprünglich nicht dafür gedacht, sondern wurden zweckentfremdet.
Stattdessen verwenden heute schon viele Websites einen Login Mechanismus, bei dem du dich über dein aktives Wallet authentifizierst.
Einen Schritt weiter gehen unterschiedliche Projekte, die an einer neuen Art des Identitätsmanagements arbeiten. Ein Beispiel dafür ist ein Projekt von Microsoft, das sich mit Blockchain basiertem Identitätsmanagement beschäftigt. Sollten sich diese Ansätze durchsetzen, könnten auch NFT Domains massiv an Bedeutung und Wert gewinnen, da sie den jeweiligen Identifikationsprozess deutlich vereinfachen können.
NFT Tokenisierung von realen Wertgegenständen
Konventionelle Wertgegenstände, wie zum Beispiel Aktien, Anleihen, Gold oder Immobilien sind verhältnismäßig schlecht handelbar. Zwar können Aktien oder Anleihen mittlerweile digital im Onlinebanking deiner depotführenden Bank gehandelt werden. Trotzdem ist der Handelszeitraum meistens auf die Öffnungszeiten der jeweiligen Börse beschränkt. Wenn du morgens oder abends nach 9 Uhr eine Aktie kaufen möchtest, musst du normalerweise warten, bis die Börse wieder öffnet. Außerdem läuft deine Transaktion üblicherweise über die Bank und die Börse, die über Gebühren direkt oder indirekt an deiner Transaktion mitverdienen.
Im Fall von Gold oder Immobilien kommt ein praktisches Problem hinzu: Diese Wertgegenstände sind entweder sehr schwer oder im wahrsten Sinne des Wortes im-mobil, also unbeweglich. Auch hierfür existieren bereits Lösungen, um Gold und Immobilien über Verbriefungen oder Exchange Traded Funds („ETFs“) leichter handelbar machen. Trotzdem leiden auch diese Lösungen unter den zuvor beschriebenen Nachteilen.
Bei einer Tokenisierung wird das Anrecht auf den jeweiligen Wertgegenstand, oder auf einen Teil des Wertgegenstandes, über einen NFT abgebildet. Dieser kann im Anschluss rund um die Uhr und peer-to-peer, also direkt mit anderen Personen auf der Welt gehandelt werden.
Einige Projekte, die sich schon heute mit der Tokenisierung von Immobilien beschäftigen, sind
Mit diesen Projekten habe ich selbst bisher noch keine Erfahrung gesammelt, werde aber in Zukunft sicher genauer darüber berichten.
Bei der Tokenisierung von realen Wertgegenständen wie Immobilien sind in jedem Fall noch viele rechtliche Fragen zu klären. Das technische Potenzial dieser auf NFTs basierenden Ansätze ist in jedem Fall aber gewaltig.
Konzert- und Event Ticket NFTs
NFTs können als Nachweis verwendet werden, dass eine Person ein Anrecht auf eine bestimmte Sache hat. Aus diesem Grund sind NFTs ideal als digitales Konzert- oder Event Ticket geeignet. Ähnlich wie ein Ticket aus Papier, kann der/die Besitzer*in eines NFT Tickets nachweisen, dass er/sie das Zutrittsrecht zu einer Veranstaltung hat.
Die Verwendung eines NFTs statt eines Papiertickets kann dabei mehrere Vorteile haben: Der/die Konzertveranstalter*in kann die Tickets billiger, einfacher und nachhaltiger verteilen – vorausgesetzt, dass eine effiziente Blockchain, bzw. Skalierungstechnologie zum Einsatz kommt, die auf Basis von regenerativen Energien arbeitet. Ebenfalls sind die über die über die Blockchain kryptografisch abgesicherten NFTs deutlich fälschungssicherer als ein Papierticket. Darüber hinaus existiert schon heute die Möglichkeit, dass der/die Ersteller*in eines NFTs mit einem kleinen Prozentsatz am Weiterkauf des Tokens profitiert. Diese Tatsache hat das Potenzial den Sekundärhandel von Konzerttickets zu verbessern und gleichzeitig Schwarzmärkte einzudämmen, wenn der/die Konzertveranstalter*in bei jedem weiteren Verkauf mitverdient.
NFTs: Hype oder Zukunftstechnologie?
Die meisten technologischen Hypes haben eines gemeinsam: Sie polarisieren.
Befürworter*innen einer neuen Technologie sind oft euphorisch und haben teilweise unrealistische Erwartungen an die jeweilige Technologie. Kritiker*innen sehen hingegen oft nur die Nachteile und Risiken, indem sie die den aktuellen Entwicklungsstand einer noch jungen Technologie direkt in die Zukunft spiegeln.
Aber wie verhält es sich im speziellen Fall der NFTs? Befinden wir uns in einem kurzfristigen Hype oder tatsächlich in einer technologischen Revolution? Wie so oft, liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.
Schauen wir uns einmal den vielbeachteten „Hype Cycle“ der Firma Gartner Inc. an. Im aktuellen Hype Cycle aus dem August 2021 sieht Gartner die Non-fungible Tokens am Peak of inflated Expectations, also an der absoluten Spitze der übertriebenen Erwartungen. Tatsächlich sind die NFTs im Schaubild sogar so weit oben eingetragen, dass sie über den Rand des Twitter-Vorschaubildes hinausragen. 😉
Diese Darstellung deckt sich mit meiner Einschätzung und meinen Beobachtungen der letzten Monate. Während ich diesen Artikel schreibe, führen beispielsweise die CryptoPunks die Handelsaktivität aller NFTs der letzten 30 Tage mit deutlichem Abstand auf der Handelsplattform Opensea an. Wie zuvor beschrieben, sind das NFTs, die außer dem reinen Sammlerwert keinen realen Nutzen haben.
Kurzfristiger NFT Hype, aber langfristiges Potenzial
Für mich deutet daher momentan tatsächlich einiges auf einen nicht nachhaltigen Hype hin. Punkte, die mich zu dieser Überzeugung führen sind vor allem
- die oftmals kurzen Haltezeiten der NFTs zwischen zwei Verkäufen,
- die teilweise sehr, sehr großen Preissteigerungen zwischen zwei Verkäufen und
- die Tatsache, dass NFTs ohne realen Nutzen deutlich teurer gehandelt werden als beispielsweise NFT Domains mit sehr großem praktischen Nutzen.
Vor allem im Bereich der NFT Kunst gehe ich davon aus, dass sich der Markt in absehbarer Zeit wieder beruhigen wird. Während sich die Nachfrage nach den Werken einzelner herausragender Künstler*innen auch zukünftig festigen oder sogar ausbauen könnte, wird es für die Mehrheit der unaufwändig erstellten NFTs ohne bekannten Künstler*innenbezug sicherlich weniger Käufer*innen geben.
Angesichts des momentanen Hypes dürfte diese Prognose wenig überraschend sein. Viel interessanter könnte allerdings die Zeit nach dem Ende dieses Hypes für langfristige Investitionen in NFTs sein. Wenn die Preise wieder sinken, werde ich auf die Suche nach NFTs mit greifbarem, realem Nutzen gehen.
Fazit
NFTs besitzen das Potenzial den weltweiten Handel grundlegend zu verändern. Wenn sich der anfängliche Hype wieder legt, wird die Sicht frei auf die wahren Möglichkeiten dieser Technologie. Die Chancen stehen gut, dass zukünftig nicht nur digitale, sondern auch reale Wertgegenstände wie beispielsweise Aktien oder Immobilien über eine Tokenisierung auf der Blockchain abgebildet werden. Einmal tokenisiert, können Nutzer*innen diese Wertanlagen nicht nur eigenständig verwahren. Sie können sie zukünftig auch effizienter, kostengünstiger, rund um die Uhr und ohne Zwischenhändler mit anderen Personen auf der ganzen Welt handeln.